• Kapitel 1
    Für SIE!


    Da liege ich nun. Gefesselt und schwer verletzt; Abseits in einer maroden Hütte.
    Ich huste Blut. Kann mich kaum noch ohne Schmerzen bewegen, in meinem Oberschenkel eine klaffende Wunde. Überall Blut. Meine Marke blutig neben mir.
    Ist es das Ende?
    Hab ich so ein Ende verdient?
    Ich schliesse die Augen.


    Es fliegen Gedanken durch meinen Kopf.
    Erinnerungen an schlimme Tage.
    Erinnerungen an SIE. Amy. Meine Tochter.
    13 Jahre alt war sie. Sie hatte blondes Haar bis zu den Schultern. Oh Gott ihr Haar; Es war ihr Ein und Alles. Ob sie Stylistin geworden wäre?
    Ich hätte was tun sollen, mich befreien sollen. Ich konnte nicht.
    Die Gesichter der Beiden. Meiner Frau und meiner Tochter als sie sich vor mir auf den Boden knien mussten. Die Tränen die dem Gesicht runterrollten. Und die Leere in den Augen als sie zu Boden fielen.
    Er hat sie beide hingerichtet. Vor meinen Augen. Wegen Geld.
    Das Gesicht meiner Tochter in dem Moment als sie es akzeptierte, es brannte sich in mein inneres Auge.
    Habe ich den Tod verdient? Vielleicht ja.
    Aber genau jetzt? Wäre sie stolz? NEIN!


    Ich riss die Augen auf. Schnell schoss mir die Ausbildung durch den Kopf.
    Kabelbinder lassen sich schnell unter Spannung durchschneiden.
    Ein Alter Nagel! Ich versuche die Kabelbinder durchzuschneiden. Zack, Sind durch.
    Jetzt improvisieren. Bein abklemmen. Die Kette von meiner Marke die normal immer um den Hals hängt! Bein abgeklemmt. JETZT HOCH MIT DIR DU ARSCHLOCH. DU BIST NICHT FERTIG. NOCH LANGE NICHT!!


    Ich schaue aus der Tür. Eine “Wache” auf einem Stuhl. Er pennt. Das Arschloch hat mein Barett auf.Ich humpel zu ihm. Scheisse bin ich leise, trotz Verletztung.
    Er hat seine Waffe auf den Boden gelegt. Anfänger.
    Ich schnapp mir seine Waffe, schönes Ding. HK 417. Ich spielte mit dem Gedanken ihn im Schlaf einfach abzuknallen, aber nein, ich bin immernoch Cop. Also knüppel ich ihm den Gewehrschaft ins Gesicht und schnappe mir sein Funkgerät und mein Barett. Schnell gecheckt ob das Foto noch drin hängt. Ein Foto von ihr als Talisman im Barett.
    Als Ansporn.
    Als Hoffnungträger.


    Wo zum Teufel bin ich? Überall Berge, Wald und ein Radioturm. Moment. Radioturm?
    Letzte Chance. Also mach ich mich auf dem Weg.
    Ihr Gesicht immer im Hinterkopf. Ihr Foto im Barett. Und ein Gedanke immer im Sinn.
    "Für SIE."