Sarah's Bar

  • Eine lilahaarige Frau eilt unweit des Marktplatzes in Lakeside eine Straße entlang. Ihr Haar ist zerzaust, ihre Augen rot und sie sieht generell so aus, als hätte sie die letzten Nächte zu viel gefeiert und nicht genug geschlafen.


    Hastig geht sie am Lizenzamt vorbei zum nächsten Bürogebäude, auf dem sich die Aufschrift “Arbeitsamt” findet. Davor angekommen bleibt sie noch einmal stehen und kramt in ihrer häufig geflickten Tasche, die nur noch mit viel gutem Willen ihren Inhalt behält.
    Da ist er ja!” murmelt sie als sie einen kleinen Handspiegel herausnimmt. Sie bläst einige Male die Reste des weißen Pulvers vom Spiegel, bis sie ihre Reflexion erkennt. Mit zittrigen Fingern fährt sie sich wiederholt durchs Haar, welches danach eher schlimmer und nicht besser aussieht und steckt den Spiegel zufrieden wieder weg.


    Okay!” sagt sie zu sich selbst und tritt durch die gläserne Doppeltür in die Lobby des Arbeitsamts.


    Hallo Mr. Arbeitsamt-Mitarbeiter!” sagt sie zum- bis eben gelangweilten- Herrn am Empfang der sie nun milde interessiert mustert.
    Ich bin Sarah Agadi und bin hier weil ich Arbeit suche. Wissen Sie, ich bin Studentin aber durch… ehm... eine blöde Sache wurde mir mein Stipendium gestrichen.
    Der Sekretär bedeutet ihr sich zu setzen und zu warten bis sie aufgerufen wird.


    Sarah schreitet ungeduldig den kleinen Wartebereich auf und ab und als sie nach zehn Minuten aufgerufen wird sagt sie wütend “NA ENDLICH, ich dachte nicht, dass man hier stundenlang warten gelassen wird!”.


    Als sie das Büro mit einer Beamten betritt, die sich scheinbar schon nach dem Feierabend sehnt, gibt sie dieser nicht einmal die Möglichkeit sie zu begrüßen:
    Ich bin Sarah Agadi und eigentlich Studentin. Ich studiere Publizistik und so, aber ich brauche jetzt einen Job. Eigentlich habe ich ganz gut von meinem Stipendium gelebt und so, wissen Sie?


    Die Beamte holt gerade Luft um etwas zu sagen, doch Sarah spricht einfach weiter.
    Jedenfalls war ich ein paar Monate… also genauer 60 Monate… also sozusagen… weg, verhindert und so, deswegen wurde mein Stipendium zurückgezogen und mein Studium liegt erstmal auf Eis.


    Sie macht ein saures Gesicht als sie sich an etwas unangenehmes zu erinnern scheint und versinkt kurz in Gedanken.


    Die Beamte nutzt die Gelegenheit sich einzubringen: “Ja Frau Agadi, was haben Sie sich denn genauer vorgestellt? Wo liegen denn Ihre Stärken?


    Sarah besinnt sich wieder dessen, wo sie sich befindet, und antwortet nachdenklich “Nuuuuun, ich habe viele Talente. Ich glaube nur mit den meisten lässt sich kein Geld verdienen. Ich kann zum Beispiel… hmmmmm… gut reden! Und gut weglaufen, also sportlich bin ich auch! Und ich backe gerne.


    Vorsichtig sagt die skeptisch dreinblickende Beamte “Na guuut, da lässt sich bestimmt etwas geeignetes für Sie finden…


    Sarah Agadi schnippt mit den Fingern und sagt “Aber ich habe schon eine Idee! Ich habe früher gebarkeepert und eigentlich will ich das wieder machen! Also eine Bar haben oder in einer Bar arbeiten! Ich habe da auch schon paar Unterlagen mit meinen Vorstellungen gemacht!


    Daraufhin kramt sie wiederum in ihrer in Mitleidenschaft gezogenen Umhängetasche herum und kramt einige lose Zettel heraus. Sie schüttelt sie um sie von weißem Staub zu befreien und legt den zerknitterten Stapel auf den Tisch.



    Das könnte zum Beispiel mein zukünftiger Arbeitsplatz sein.” sagt sie und zeigt auf einen knittrigen Zettel.






    Auch hier habe ich veranschaulicht wie ich mir die Arbeit auf einem meiner potentiellen zukünftigen Arbeitsplätze vorstelle.





    Alternativ wäre auch eine Strandbar super, die ich in Teilzeit betreiben könnte. So mit Sonnenschirmen, Stühlen, vielleicht Liegen… und natürlich einem Strand.





    Aber klar ist, das geht gar nicht, dass es da dann noch Alkohol zur Selbstbedienung gibt. Wasser können die Leute sich meinetwegen selbst holen, aber wer sich an meiner Bar selbst Bier zapft kassiert eine Ohrfeige!







    Achja, hier noch meine Visitenkarte!” sagte sie und legt der verwirrten Beamten das Kärtchen auf den Tisch. “Sie finden mir schon was Tolles, aber ich muss jetzt dann weiter, mir eine Wohnung suchen, nachdem ich aus dem Stundentenwohnheim ausziehen muss.
    Sarah will sich schon zum Gehen wenden, als ihr noch was einfällt “Oh, und es muss eine Arbeit sein, wo nicht nach einem polizeilichen Führungszeugnis verlangt wird. Da gab es… ein Missverständnis. Na gut, ich muss jetzt weiter! Bye Frau Arbeitsamt-Mitarbeiterin!






    Out of RP und am Schluss die tl;dr Variante für Leute, die nicht so viel lesen wollen:


  • Sehr geehrte Frau Delman,


    bitte weisen Sie die Aktiva Ihrer Firma bis zum 24.04.18, 23 Uhr nach.

    Sollte kein nachweis bis zum genannten Termin erfolgen, wird die Firma von Amtswegen geschlossen.


    Mit freundlichen Grüßen


    James White

    County Verwaltung

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  • Sehr geehrter Herr White,


    da meine Ehefrau noch als Verschollen gilt, habe ich unseren Anwalt konsultiert, damit er vor Gericht den Verbleib klären kann. Sollte sie als tot erklärt werden, so werde ich mich bemühen die Bar entsprechend zu Verkaufen.


    Ich bitte daher um eine Fristverlängerung, da unklar ist wie lange das Gericht benötigt


    vielen Dank

    Robert Delman

    Robert Delman


    Robert of Waringham


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    Nur weil man glaubt schießen zu können, kann man noch nicht schießen. Um schießen zu können muss man auch schießen können!

  • Sehr geehrter Herr Delman,


    bis zum 29.04.18, 23 Uhr wird Ihnen Aufschub gewährt.


    Mit freundlichen Grüßen


    James White

    County Verwaltung

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  • Der Mietvertrag mit der Bar wurde durch mich gekündigt. Die Bar geht zurück in den Besitz des Staates. sollte jemand Interesse haben die Bar offiziell zu übernehmen. Kann er diese neu beantragen. Bis dahin steht es erstmal jedem frei in der Bar zu Zapfen.

    Robert Delman


    Robert of Waringham


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    Nur weil man glaubt schießen zu können, kann man noch nicht schießen. Um schießen zu können muss man auch schießen können!